10 Jahre Reha Zentrum der BG Klinik Ludwigshafen

10 Jahre Reha Zentrum

Seit 10 Jahren ist das Reha Zentrum der BG Klinik Ludwigshafen in Betrieb. Bei der Jubiläumsfeier wird klar: Hier wird integrierte Rehabilitation mit Potential für die Zukunft gelebt.

Infos zur Pressemitteilung

28.11.2024

Pressekontakt

Ute Kühnlein

Unternehmenskommunikation
0621 6810-8507 ute.kuehnlein[at]bgu-ludwigshafen.de

Am 28. November 2024 feierte die BG Klinik Ludwigshafen das zehnjährige Bestehen ihres Reha Zentrums im Rahmen einer Fachveranstaltung mit hochkarätigen Referenten und gut 100 geladenen Gästen. Die Veranstaltung gab eine Rückblende auf die Entstehung und bisherige Geschichte des Reha Zentrums und warf mit einer Podiumsdiskussion und mit medizinischen Vorträgen einen Blick auf die Rehabilitation der Zukunft. Ein Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Bundeswehr-Oberstarzt Dr. Andreas Lison, Leiter des Zentrums für Sportmedizin der Bundeswehr, der über die besonderen Anforderungen der Rehabilitation bei Soldatinnen und Soldaten referierte. 

Die BG Kliniken sind Teil des Heilverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherung. Mit ihren Rehabilitationsangeboten tragen sie dazu bei, dass die Unfallversicherungsträger in Deutschland ihrer gesetzlich verankerten Pflicht zur Milderung der Folgen eines Arbeitsunfalls „mit allen geeigneten Mitteln“ nachkommen können (§ 26, SGB VII). Im Rahmen des Heilverfahrens der gesetzlichen Unfallversicherung arbeiten die Medizinerinnen und Mediziner sowie Therapeutinnen und Therapeuten der BG Klinik Ludwigshafen eng mit den Reha Managern und Fachexperten der Unfallversicherungsträger zusammen. 

Integrierte Rehabilitation ist gelebte Teamarbeit bei der Patientenversorgung

Eröffnet am 22. März 2014, ging das Reha Zentrum auf dem Campus der BG Klinik Ludwigshafen für eine zukunftsweisende Rehabilitation aus einer Hand an den Start. Die Erfahrungen aus den ersten zehn Jahren zeigen, dass der damalige Plan aufging, an einem Standort eine integrierte Rehabilitation mit enger Verzahnung zwischen der akutversorgenden Unfallklinik und der spezialisierten Rehabilitation zu etablieren. 

Kurt Görg, Geschäftsstellenleiter des DGUV-Landesverbandes Mitte, überbrachte die Grußworte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und stellte beim Blick in die Runde der Teilnehmenden fest: „Das ist hier auch ein bisschen wie ein Klassentreffen“. Man merke, dass die an der Patientenversorgung beteiligten Akteure alle an einem Strang ziehen. Görg: „Wir nehmen wahr, hier ist man eine Familie. Hier wird nicht unterschieden zwischen Akut und Reha, zwischen Mediziner und Therapeut“. Er gratulierte der BG Klinik Ludwigshafen zu der aus seiner Sicht fünffachen Win-win-Entscheidung, ein Reha Zentrum zu bauen. Davon profitierten die Patienten, die Mitgliedsbetriebe, die Unfallversicherungsträger, die Mitarbeitenden der Klinik und schlussendlich der gesamte Standort der BG Klinik selbst. 

Erste Überlegungen für ein Reha Zentrum vor zwei Jahrzehnten 

Eine Rückblende auf die Entstehung des Reha Zentrums gab Dr. Henry Kohler, der das Reha Zentrum bis 2022 als Chefarzt leitete. Der Rückblick liege ihm nicht, sagte er, der Blick nach vorne, in die Zukunft, sei eher sein Ding. Genau diese Eigenschaft war es, die den Unfallchirurgen und Notarzt seinerzeit bewegte, an der Vision einer integrierten Reha am Klinikstandort mitzuwirken. Vor der Jahrtausendwende gab es keine separate Reha-Station, führte er aus. Die Patienten waren auf Akutstationen verteilt. 2000 entstand die erste Reha-Station, räumlich noch weit von den Therapiebereichen entfernt. Die Konzeption des Reha Zentrums ab 2010 und die Gründung hat er entscheidend mit beeinflusst, die erste Dekade des Realbetriebs hat er als Chefarzt begleitet. Für die Tätigkeitsorientierte Rehabilitation TOR, heute Standard an allen BG Kliniken, hat er in Ludwigshafen den Grundstein gelegt. Auch aus seiner Sicht ist das Reha Zentrum ein Erfolgskonzept: „Heute ist hier in Ludwigshafen ein leistungsfähiges Reha Zentrum mit guter Auslastung in Betrieb“, so Dr. Kohler. 

Voneinander lernen – für den Krisenfall vorbereitet sein

Oberstarzt Dr. Andreas Lison betonte den wertvollen Austausch, den es zwischen dem Sanitätsdienst der Bundeswehr und den BG Kliniken gebe. In seinem Vortrag „Dem Leben verpflichtet - Rehabilitation im Konfliktfall“ ging er auf die Rehabilitation von Soldatinnen und Soldaten ein. Auch in der Bundeswehr rücke die Rehabilitation in den Fokus. Viele Ansätze ließen sich übertragen, und im fachlichen Austausch profitieren sowohl die BG Kliniken wie auch die Bundeswehr. 

Herausforderungen für die Zukunft angehen

Vor welchen Herausforderungen stehen die an der Rehabilitation beteiligten Disziplinen in den kommenden Jahren? Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter Moderation von Chefarzt Dr. Farid Pouralikhan diskutierten Prof. Dr. Dr. Michael Kreinest (Ärztlicher Leiter Bildungscampus), Vera Dietz (Gesamtleitung Therapie), Dr. Monika Weiß (Leitende Psychologin), Dr. Christian Springborn (Leitender Oberarzt Reha Zentrum), Ute Häge (Stellvertretende Pflegedirektorin) und Beatrix Steinborn (Leitende Ärztin Schmerzmedizin) die Frage aus dem jeweiligen Blickwinkel ihres Fachgebietes. Vielfältige zukunftsfähige Wege sehen die Diskutanten in modernen Bildungskonzepten, stärkerer Vernetzung aller Beteiligten oder auch im gezielten Einsatz künstlicher Intelligenz. Akademisierung ist in vielen Disziplinen eine Bereicherung, wenn sie mit Augenmaß in die handwerklichen Gewerke der Klinik wie etwa Pflege oder Physio- und Ergotherapie eingepasst wird. 

Mit aktuellen Entwicklungen im medizinischen Kontext befassten sich drei ausgesuchte Vorträge. Prof. Dr. Robin Bekrater-Bodmann vom Scientific Center for Neuropathic Pain (Uniklinik RWTH Aachen) referierte über „Phantomen auf der Spur - Körper- und Schmerzerleben nach Amputation“. Im Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Rupp, Leiter Sektion Experimentelle Neurorehabilitation der Uniklinik Heidelberg, ging es um „Leben in Bewegung - aktuelle Entwicklungen in der Neuro-Rehabilitation“, und Dr. Hubert Neubauer, Oberarzt im Reha Zentrum, gab Einblicke in die „Trends in der Brandverletzten-Reha“. Gerade für das Thema Zukunft konnten die drei Referenten wichtige Impulse geben und die Diskussionen gingen über den Abschluss der Veranstaltung hinaus.