In dieser Funktion folgt er auf Prof. Dr. Leila Harhaus-Wähner, die als Professorin für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie an die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gewechselt ist. 

PD Dr. Böcker ist seit April 2017 in der BG Klinik Ludwigshafen tätig. Nach dem Medizinstudium an der RWTH Aachen arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie der Uniklinik RWTH Aachen. Dort promovierte er 2015 zum Thema „Überbrückung peripherer Nervendefekte mittels adulter mesenchymaler Vorläuferzellen (KMSZ) im Nervus ischiadicus“. Für sein Engagement in Forschung und Weiterbildung fand er in der BG Klinik Ludwigshafen optimale Bedingungen – nicht zuletzt im Mikrochirurgischen Trainingszentrum, das ebenfalls im April 2017 eröffnet wurde, und dessen klinische und wissenschaftliche Leitung er mittlerweile innehat. Im Jahr 2020 schloss er die Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ab und wurde zum Oberarzt der Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Mikrochirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum ernannt. 2022 folgte die Erlangung der Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Seit Februar 2023 ist er Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und habilitierte sich im Juni 2023 zum Thema „Neue Ansätze zur Verbesserung der funktionellen Regeneration von peripheren Nervenverletzungen mit Fokus auf Diagnostik und operativer Nervenrekonstruktion“ im Fach Plastische und Ästhetische Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Robotergestützte Operationsverfahren

„Ich bin von ganzem Herzen Teil der BG Klinik Ludwigshafen. Wir haben hier eine einzigartige Oase, in der Spitzenmedizin gelebt werden kann“, so PD Dr. Böcker. Die Handchirurgie sieht er in den nächsten Jahren vor besondere Herausforderungen gestellt. So müssen etwa für die in der Krankenhausreform geforderte Ambulantisierung Kapazitäten geschaffen und Nachbehandlungen sichergestellt werden. In der Wissenstransformation und dem Transfer technischer Innovationen in die klinische Versorgung sieht er bedeutende Aufgaben für die Zukunft. Seine Schwerpunkte in der klinischen Versorgung wie auch in der Forschung liegen auf der Mikrochirurgie der Hand und der peripheren Nerven der oberen Extremität. Als Leiter der Forschungsgruppe „Robotische Mikrochirurgie“ hat er zudem einen besonderen Fokus auf die Weiterentwicklung der Mikrochirurgie und Supermikrochirurgie unter Einsatz innovativer Techniken im OP wie etwa robotergestützter Operationsverfahren. 

Hand-Replantationen rund um die Uhr möglich

Die Abteilung für Handchirurgie, Periphere Nervenchirurgie und Rehabilitation befasst sich mit allen unfallbedingten, angeborenen oder erworbenen Erkrankungen der Hand von Geburt bis ins hohe Alter. Das Spektrum der Nervenchirurgie beinhaltet die Behandlung bei Gesichtsnervenlähmung, Plexus brachialis-Verletzungen, unfallbedingten Nervenverletzungen, spastischen oder schlaffen Lähmungen, diabetischer Polyneuropathie bis hin zu einfachen Engpasssyndromen. Zur Abteilung gehört ein spezifischer handtherapeutischer Rehabilitationsbereich mit einem breiten Spektrum an ambulanten und stationären Rehabilitationsangeboten mit Fokus auf Arbeitsunfallverletzte. Die BG Klinik Ludwigshafen ist zudem Standort eines handchirurgischen Replantationszentrums, an dem rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr die schnelle Notfallversorgung bei schwersten Handverletzungen vorgehalten wird. Die Klinik ist als „Hand Trauma and Rehabilitation Center“ der FESSH, des Zusammenschlusses der Europäischen Gesellschaften für Handchirurgie, zertifiziert.