Staatssekretär Daniel Stich zu Besuch in der Telenotarzt-Zentrale der BG Klinik Ludwigshafen
Bei einem Rundgang durch die Zentrale Notaufnahme der BG Klinik Ludwigshafen hat sich Daniel Stich, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland Pfalz, ein Bild von der Notfallversorgung im Land gemacht. Im Fokus des Besuchs stand die Telenotarztzentrale (TNA), die im Juli 2023 als erste in Rheinland Pfalz als Pilotprojekt an der BG Klinik Ludwigshafen in Betrieb gegangen ist.
Johannes Becker, Ärztlicher Leiter des Telenotarzt-Standortes, und Dr. Andreas Gather, Chefarzt der Klinik für interdisziplinäre Rettungs- und Notfallmedizin, führten den Staatssekretär durch die Notaufnahme-Einheiten der Klinik. Neben der Zentralen Notaufnahme zur klinischen Versorgung unfallverletzter Patienten sind in der BG Klinik für die präklinische Versorgung der Rettungshubschrauber Christoph 5 sowie ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) und ein Intensivtransportwagen (ITW) der DRK Rettungsdienst Vorderpfalz GmbH stationiert.
Der Telenotarzt-Standort hat im Juli 2023 als Pilotprojekt den Betrieb aufgenommen. Daniel Stich zeigte sich bei seinem Besuch beeindruckt von den Erkenntnissen, die man in den vergangenen Monaten gesammelt hat: „Die Pilotphase ist erfolgversprechend und zeigt, dass der Einsatz von Telenotärzten technisch sicher ist und die Qualität der medizinischen Versorgung für die Menschen in Rheinland Pfalz steigert.“
BG Klinik Ludwigshafen hat Ausbildungskonzept für Telenotärzte entwickelt
Die Projektpartner unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) haben in den zurückliegenden Monaten umfassende Ausbildungs-und Behandlungsalgorithmen erarbeitet, die als standardisierte Basis künftig für das gesamte Bundesland Rheinland Pfalz gelten. Damit ist sichergestellt, dass die medizinische Versorgung bei Einsatz eines Telenotarztes überall gleichermaßen gewährleistet ist, unabhängig vom TNA-Standort oder den beteiligten Hilfsorganisationen. Die BG Klinik Ludwigshafen hat als Notfallmedizinisches Zentrum maßgeblich das Ausbildungskonzept für Telenotärzte entwickelt und wird als Ausbildungsstandort künftig auch weiterhin Notärzte zu Telenotärzten weiterqualifizieren. Ebenfalls wurden die Notfallsanitäter der DRK Rettungsdienst Vorderpfalz GmbH hier durch ein gemeinsames Instruktorenteam geschult. Zukünftig wird dies von den Hilfsorganisationen mit einem organisationsübergreifend erarbeiteten Konzept selbst durchgeführt.
Johannes Becker: „Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und konnten aus den Einsätzen wertvolle Erkenntnisse ziehen. Es hat sich gezeigt, dass Einsätze mit dem Telenotarzt sicher durchführbar sind. Wir hatten keinen einzigen Fall, bei dem es zu Komplikationen aufgrund des Telenotarzt-Einsatzes kam. Bei allen Beteiligten haben wir bisher eine gute Akzeptanz wahrgenommen. Wir sehen auch, dass wir tatsächlich Einsätze von boden- oder luftgebundenen Notärzten reduzieren konnten, ebenso wie zum Beispiel unnötige Einweisungen ins Krankenhaus. Diese hier eingesparten Ressourcen stehen wiederum für dringendere oder schwerere Fälle zur Verfügung.“
Die positiven Erkenntnisse aus der Erprobungsphase fließen in die Weiterentwicklung der Telenotarzt-Versorgung in Rheinland Pfalz ein. Aktuell steht die Inbetriebnahme der zweiten TNA-Zentrale des Landes auf dem Plan, die im Oktober in Trier an den Start gehen soll. Dass die Strukturen zukunftsfähig sind und die Technik wertvolle Potentiale heben kann, davon zeigten sich Staatssekretär Daniel Stich und die Mediziner der BG Klinik Ludwigshafen gleichermaßen überzeugt.