Die Häufigkeit von nicht symptomatischen Hirngefäß­aneu­rysmen liegt in der Bevölkerung bei 2 %. Diese Aneurysmen werden oft als Zufallsbefund infolge von Schnittbilduntersuchungen des Schädels gefunden, welche meist zur Abklärung von Kopfschmerzen oder Schwindel durchgeführt werden. Ob ein zufällig gefundenes Aneurysma behandelt werden sollte, ist immer eine Einzelfallentscheidung. Das Risiko einer Ruptur wird gegen das Risiko der Behandlung abgewogen. Die wichtigsten Faktoren sind dabei die Größe des Aneurysmas sowie seine Lage und Form. Das Risiko für Komplikationen bei der Behandlung nichtrupturierter Aneurysmen liegt in spezialisierten Zentren bei etwa 1,5 % – sowohl für die Operation als auch für die endovaskuläre Therapie. Die Entscheidung für eine aktive Behandlung oder eine Verlaufsbeobachtung sollte in einem persönlichen Gespräch mit einem Spezialisten erörtert und getroffen werden.

Die häufigste und zugleich schwerste Komplikation eines Aneurysmas ist die Ruptur, die zu einer Subarachnoidalblutung (SAB) führt. Dabei wird Blut mit arteriellem Druck in den Raum zwischen Gehirn und Schädelbasis gepresst. Das typische Anzeichen für eine Aneurysmaruptur ist ein schlagartig einsetzender, heftigster Kopfschmerz in einer bis dahin vom Patienten noch nicht erlebten Intensität. Nach einer Ruptur sollte das Aneurysma zeitnah durch einen endovaskulären Aneurysmaverschluss (Coiling) oder in einer mikrochirurgischen Operation (Clipping) beseitigt werden. 

​​​​​​Durch die Größenausdehnung des Aneurysmas, durch Gefäßwandveränderungen (z.B. Verkalkungen) und durch den Ursprung vom Aneurysma ausgehender hirnversorgender Gefäße kann die klassische endovaskuläre oder mikrochirurgische Behandlung der Hirngefäßaneurysmen erschwert oder unmöglich sein. Häufig vorkommende Thrombosierungen in großen Aneurysmen oder eine zuvor erfolgte unzureichende mikrochirurgische oder endovaskuläre Behandlung können die Behandlung zusätzlich erschweren. In diesen Fällen können die Anwendung von mikrochirurgisch geschaffenen Umgehungskreisläufen (Bypass) und die nachfolgende Ausschaltung des betroffenen Gefäßsegmentes notwendig sein (Trapping). 
In der Abteilung für Hirngefäßchirurgie des BG Klinikums Bergmannstrost Halle können derartig komplizierte Aneurysmen durch die Anwendung eines breiten mikrochirurgischen Methodenspektrums erfolgreich behandelt werden. Auch die Behandlung von komplizierten und wiederkehrenden Aneurysmen im Bereich der hinteren oder vertebrobasilären Zirkulation ist durch mikrochirurgische Techniken am Bergmannstrost möglich.

Arteriovenöse Malformationen (AVM) sind Missbildungen der Blutgefäße und bestehen aus einem Geflecht von Kurzschlussverbindungen zwischen Hirnarterien und Hirnvenen. AVM können je nach Größe, ihrem Flussmuster und ihrer Lokalisation im Gehirn sehr verschieden sein und ganz unterschiedliche Symptome verursachen. Zu den häufigsten Symptomen zählen Kopfschmerzen, epileptische Anfälle und intrazerebrale Blutungen. Ob und wie eine AVM behandelt werden sollte, ist immer eine Abwägung zwischen Ruptur- und Behandlungsrisiko.

Durale arteriovenöse Fisteln (DAVF) sind krankhafte Verbindungen von arteriellen Gefäßen zu Venen oder venöse Blutleiter des Gehirns. Über diese wird dann zu viel Blut transportiert, so dass es in leichteren Fällen zu Ohrgeräuschen kommen kann. In schweren Fällen kann ein Rückstau in das Gehirn Hirnblutungen, epileptische Anfälle oder eine Hirnschwellung verursachen.

Eine zerebrale Durchblutungsstörung entsteht dann, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Bei einem Schlaganfall handelt es sich um eine akute zerebrale Durch­blu­tungs­störung. Die Ursachen solcher Durch­blutungs­störungen sind vielfältig. Die Therapie besteht in der Regel aus einer Behandlung der Risikofaktoren oder einer endovaskulären Therapie. Bei Durchblutungsstörungen, die innerhalb des Schädels ihren Ursprung haben und nicht durch endovaskuläre Interventionen behandelbar sind, kann eine Bypassoperation in Erwägung gezogen werden. Diese können am Bergmannstrost auch bei Durchblutungsstörungen der hinteren oder vertebrobasilären Zirkulation durchgeführt werden.