Große Resonanz für Symposium zu Psychologischen Erstinterventionen

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04.12.2024

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Die Abteilung für Medizinische Psychologie im BG Klinikum Bergmannstrost Halle hat mit großer Resonanz ein Symposium zu „Psychologische Erstinterventionen und psychotraumatologische Versorgung im Krisenfall“ veranstaltet. Circa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland – Psychotherapeuten, Mitarbeitende der Berufsgenossenschaften, Mediziner und Rettungskräfte – folgten dem eintägigen Fachprogramm. Im Fokus standen Krisenfälle, die Menschen in ihrem beruflichen Kontext erfahren, die Beiträge informierten u.a. über die psychiatrische Betreuung von Soldaten nach Einsätzen, die Unfallnachsorge von Mitarbeitenden in Verkehrsbetrieben sowie die psychologische Betreuung von Feuerwehrleuten und Polizisten. Der Leitende Psychologe des Bergmannstrost und Gastgeber der Veranstaltung, Dr. Utz Ullmann, berichtete über seine Erfahrungen der psychologischen Intervention nach einem Massenanfall von Verletzten im Bergmannstrost, dazu gehört auch der Flix-Bus-Unfall im Frühjahr 2024.

Das Bergmannstrost verfügt als berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus über eine große Abteilung für Medizinische Psychologie, die die Patienten nach schweren Un- oder Krisenfällen psychologisch begleitet. Das sind häufig Arbeitsunfälle oder psychologisch belastende Situationen, wie sie beispielsweise Lokführer erleben, die Zeuge eines Suizids werden.

Gegründet und aufgebaut wurde die Abteilung vor 25 Jahren von Dr. Utz Ullmann, im kleinen Zweier-Team mit der Psychologin Antje Lübbert. Aufgaben waren damals traumatologische Interventionen in der Unfallchirurgie sowie die neuropsychologische Diagnostik und Behandlung im Neurozentrum Bergmannstrost. Im Verlauf der Entwicklung kamen weitere Arbeitsschwerpunkte hinzu, wie die Versorgung von Schwerstverletzten in den Spezialabteilungen für Rückenmarkverletzte, Brandverletzte, für septische Chirurgie, das Schmerzzentrum und den intensivmedizinischen Bereich. Aufgebaut wurde zudem eine Psychotraumatologische Ambulanz, in der derzeit jährlich ca. 400 Patientinnen und Patienten versorgt werden, die bei der Ausübung ihres Berufes Krisensituationen erlebt haben und eine psychotherapeutische Behandlung benötigen. 

Inzwischen hat sich die Mitarbeiterzahl des Gründungsjahres verzehnfacht: derzeit sind 21 Psychotherapeuten/Psychologen in den beiden Funktionsbereichen Psychotraumatologie und Neuropsychologie tätig. Psychologisch-Technische Assistentinnen und Mitarbeiterinnen des Sekretariats unterstützen die Koordination der Behandlungen und die Testdiagnostik. Das Psychologenteam ist in allen medizinischen Bereichen des Hauses im Rahmen des Konsiliardienstes tätig und in einigen Fachbereichen wie im Schmerzzentrum, dem Zentrum für Rückenmarkverletzte, dem Neurozentrum sowie während der komplexen Rehabilitation fester Behandlungsbestandteil. Es werden aber auch regelmäßig Gutachten zur Zusammenhangsfrage bei psychischen Gesundheitsstörungen für die UV-Träger erstellt.