Internationaler Workshop zu OP-Robotik im Bergmannstrost

Vom 2. bis 4. November 2022 war das BG Klinikum Bergmannstrost Halle Treffpunkt nationaler und internationaler Expertinnen und Experten der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie, um eine neuartige Roboterassistenz für die minimal-invasive Chirurgie zu testen.

Infos zur Pressemitteilung

07.11.2022

Pressekontakt

Christian Malordy

Leiter Ressort Kunden und Markt / Unter­nehmens­kommunikation
0345 132-65260345 444-1338 E-Mail

Das Treffen der Chirurginnen und Chirurgen erfolgte im Rahmen des EU-Forschungsprojektes RAMIS (Robotic Assistant for Minimally Invasive Surgery) zusammen mit dem KI-Unternehmen Cyber ​​Surgery, das das Robotersystem entwickelt hat. "Das Bergmannstrost ist einer von europaweit nur vier Standorten, an dem der innovative Wirbelsäulenroboter des Unternehmens aufgebaut wurde. Wir hatten die Möglichkeit, drei Tage lang Wirbelsäulenoperationen mit fallspezifischen 3D-Modellen zu simulieren und damit das neue System zu testen“,  erläutert Prof. Dr. Hans Jörg Meisel, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Bergmannstrost, das als klinischer Partner an dem EU-Projekt beteiligt ist.

Im Anschluss an die OP-Simulationen fand ein standortspezifischer Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Fachexperten bezüglich der Praktikabilität, Präzision und Effektivität der Roboterassistenz statt. „Ziel ist es, dass wir Wirbelsäulenoperationen künftig mit robotischer Unterstützung minimal-invasiv und mit größerer Genauigkeit und Sicherheit durchführen können als mit der freien Hand“ erläutert Prof. Dr. Hans Jörg Meisel.

Um die simulierten Wirbelsäulenoperationen realitätsnah nachzustellen und einen Vergleich mit den Standardverfahren zu ermöglichen, operierten die Chirurgen an 3D-Modellen von Wirbelsäulen ehemaliger Patientinnen und Patienten des Bergmannstrost. „Nach der Operation an den Modellen wurde, wie im Routinebetrieb auch, der Sitz der Implantate durch eine radiologische Untersuchung analysiert und mit den postoperativen Aufnahmen der Patienten verglichen“, erläutert Prof. Meisel das Vorgehen. Insgesamt zehn Patienten hatten im Vorfeld ihre Zustimmung gegeben, dass die radiologischen Aufnahmen ihrer Wirbelsäule genutzt werden, um 3D-Modelle des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes zu generieren.

Das BG Klinikum Bergmannstrost Halle ist nach dem Standort in Italien (IRCCS Istituto Neurologico Carlo Besta, Mailand) das zweite Klinikum, an dem die Teststellung gelaufen ist. Im Dezember und im Januar wird die neuartige Roboterassistenz an den Standorten in Großbritannien (Leeds Teaching Hospital NHS Trust) und in Spanien (Universitätsklinikum Navarra) zur Teststellung aufgebaut. Danach erfolgt, unter Beteiligung aller vier europäischen Standorte, die zusammenfassende Evaluierung, bevor das Projekt Ende März 2023 beendet wird.

Das EU-Projekt RAMIS wird von der DIH-Hero Initiative (Digital Innovation Hubs in Healthcare Robotics) innerhalb des EU-Programms Horizon 2020 gefördert.

DIH-Hero ist eine unabhängige Plattform, die digitale Innovationszentren in ganz Europa miteinander verbindet, um ein nachhaltiges Netzwerk für alle zu schaffen, die im Bereich der Gesundheitsroboter tätig sind.