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Wissenschaftspreis für Reha-Projekt

Forscherteam um Dr. Christian Schoepp erhält wichtige Auszeichnung

 

Den mit 15.000 Euro dotierten Herbert-Lauterbach-Preis der BG Kliniken teilen sich in diesem Jahr zwei klinische Forschungsgruppen des BG Klinikums Duisburg und der BG Unfallklinik Murnau. 

Rehabilitationsverfahren nach Kreuzbandrekonstruktion
Eine am BG Klinikum Duisburg durchgeführte randomisierte Studie verglich zwei Rehabilitationsverfahren nach Kreuzbandrekonstruktion. Dr. Christian Schoepp, Chefarzt der Klinik für Arthroskopische Chirurgie, Sporttraumatologie und Sportmedizin, leitete die Untersuchung. Die Orthesen-freie Rehabilitation nach vorderem Kreuzbandersatz mittels Hamstring-Sehnen-Transplantat wurde dabei der weit verbreiteten Orthesen-basierten Rehabilitation gegenübergestellt. 

Geprüft wurde, ob mit der Orthesen-freien Rehabilitation eine ähnliche Funktion und Lebensqualität erzielt werden kann. Nach einem Jahr fanden sich bei 114 Teilnehmenden keine Unterschiede in zahlreichen objektiven und subjektiven klinischen Tests. Es war jedoch eine Tendenz zu besseren Resultaten in der Orthesen-freien Gruppe zu beobachten. 

Häufiges klinisches Szenario
Die mit Mitteln der DGUV Forschungsförderung unterstützte Untersuchung trägt aufgrund ihres klaren Aufbaus zur besten Evidenz in diesem häufigen klinischen Szenario bei. Sie kann zudem unmittelbar in den Versorgungsalltag einfließen und zur Verbesserung patientenzentrierter Ergebnisse bei gleichzeitiger Kostenoptimierung beitragen. 

„Es war mir eine große Ehre, den Preis aus den Händen der Kongresspräsidenten entgegennehmen zu dürfen und nach Duisburg zu holen“, sagte Dr. Christian Schoepp im Rahmen der Preisverleihung. „Ich danke insbesondere meinen Co-Autoren für die hervorragende Zusammenarbeit der letzten Jahre.“

BG Unfallklinik Murnau stellt weiteren Preisträger
Ebenfalls den Herbert-Lauterbach-Preis erhielt die 2017 initiierte prospektive Längsschnittstudie icf-PROreha (ICF-basierte Prädiktion des Outcomes in der Rehabilitation nach Trauma), die an allen Standorten der BG Kliniken durchgeführt wurde. Dr. Stefan Simmel, leitender Arzt BG Rehabilitation der BG Unfallklinik Murnau, hatte das Forschungsprojekt federführend eingeleitet. Die methodische Planung, Begleitung und Auswertung wurden durch die Ludwig-Maximilians-Universität München unterstützt. Das kürzlich abgeschlossene Vorhaben schloss 775 Teilnehmende ein und wurde ebenfalls durch die DGUV gefördert. 

Ziel der Studie war es, Kontextfaktoren zu identifizieren, welche eine Vorhersage der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität von Versicherten mit schweren muskuloskelettalen Verletzungen nach stationärer unfallchirurgisch-orthopädischer Rehabilitation ermöglichen. Dabei kam das ICF-System (International Classification of Function) sowie der Fragebogen EuroQol-5D-5L zum Einsatz. Innerhalb des Beobachtungszeitraums von 78 Wochen nach stationärer Rehabilitation verbesserten sich alle patientenzentrierten Ergebnismessungen deutlich. Es wurde ein Vorhersagemodell entwickelt, das zukünftig der noch stärkeren Individualisierung der Rehabilitation dienen kann.

Beide Arbeiten unterstreichen die klinische Relevanz von Wissenschaft und Forschung im Netzwerk der BG Kliniken und können barrierefrei im Volltext hier eingesehen werden:

Bildunterschrift:

Herbert-Lauterbach-Preis für die Forschungsgruppe um Chefarzt Dr. Christian Schoepp (v. l. n. r.: Univ.-Prof. Dr. Andreas Seekamp, Prof. Dr. Markus Scheibel, Dr. Christian Schoepp, Dr. Stefan Simmel, Prof. Dr. Dirk Stengel, Prof. Dr. Paul Alfred Grützner). Bild: © Intercongress