Start des Forschungsprojekts "SmILE": Entwicklung von Innovationen im Bereich der nicht übertragbaren Krankheiten des Bewegungsapparats (MSK-NCDs)
Das Forschungsprojekt "SmILE" (Smart Implants for Life Enrichment) hat das Ziel, intelligente Lösungen zur Verringerung der Belastung älterer Patientinnen und Patienten durch nicht übertragbare Krankheiten des Bewegungsapparats (MSK-NCDs) zu entwickeln. Dabei geht es vor allem um Präventivmaßnahmen und frühzeitige Interventionen im Krankheitsverlauf.
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13.02.2025Pressekontakt

Christiane Keppeler
Hamburg, 13. Februar, 2025 - Die Gesellschaft erlebt derzeit eine zunehmend alternde Bevölkerung, die durch die Babyboom-Generation der Nachkriegszeit angetrieben wird. Diese demografische Verschiebung hat die nicht übertragbaren Krankheiten des Bewegungsapparats (MSK-NCDs) stärker in den Fokus gerückt, da sie ältere Menschen durch Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose und Frakturen unverhältnismäßig stark betreffen. „Diese Krankheiten beeinträchtigen Knochen, Gelenke, Muskeln und Bindegewebe und führen zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität", erklärt Projektkoordinator Arndt-Peter Schulz (Ärztliche Leitung des Zentrums für Klinische Forschung am BG Klinikum Hamburg). „Letztlich haben diese funktionellen Beeinträchtigungen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und negative Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit".
Da der Anteil älterer Erwachsener weiter zunimmt, sind MSK-NCDs zu einer globalen Gesundheitsherausforderung geworden. Als Reaktion darauf wurde im Rahmen der EU-Initiative "Horizont Europa" das Projekt SmILE ins Leben gerufen, um zukunftsweisende Innovationen in diesem Bereich voranzutreiben. Ziel des Projekts ist es, intelligente Lösungen für die frühzeitige Prävention und Intervention bei MSK-NCDs zu entwickeln, die es den Patientinnen und Patienten ermöglichen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und gleichzeitig die Gesundheitssysteme zu entlasten.
Veränderung des Gesundheitswesens durch Innovation
Im Mittelpunkt des SmILE-Projekts steht die Entwicklung einer universellen Chip-Plattform, die in eine breite Palette medizinischer Produkte integriert werden kann. Diese transformative Technologie verwandelt bestehende Medizinprodukte in aktive Datengeneratoren, die schnellere und genauere Diagnosen ermöglichen und die Einführung innovativer Behandlungen unterstützen.
Die gesammelten Daten werden über eine integrierte, patientenzentrierte Gesundheitsplattform verarbeitet, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten ist. Sie soll es den Patientinnen und Patienten ermöglichen, einen umfassenden Überblick über ihren Gesundheitszustand zu erhalten, individuelle Empfehlungen zu bekommen und ihren Zustand aktiv zu überwachen. Indem die Plattform den Einzelnen in die Lage versetzt, seine Gesundheit selbst zu verwalten, fördert sie die Autonomie und hilft, mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Darüber hinaus wird die Plattform durch ein KI-gesteuertes Datensystem unterstützt, das persönliche Patientendaten mit Daten aus verschiedenen Quellen - wie Implantaten, Wearables und Gesundheitsfragebögen - kombiniert. So entsteht ein stabiles, umfassendes Datenökosystem, das sowohl Patientinnen und Patienten als auch Gesundheitsdienstleistern verwertbare Erkenntnisse bietet.
Patienten befähigen und die Versorgung revolutionieren
Das SmILE-Projekt zielt darauf ab, MSK-NCDs durch kontinuierliche Überwachung und gezielte Empfehlungen anzugehen, vermeidbare Komplikationen zu reduzieren und die Belastung der Gesundheitssysteme zu verringern. Durch den Einsatz modernster digitaler Tools verbessert das Projekt die Autonomie und Unabhängigkeit älterer Menschen und bietet neue Möglichkeiten zur Überwachung wichtiger Gesundheitsfaktoren wie Osteoporose, Frakturen, Stürze, Arthrose und Wirbelsäulenerkrankungen.
Neben den gesundheitlichen Vorteilen trägt das Projekt auch zur sozialen Eingliederung bei, indem es ältere Menschen in den Mittelpunkt der digitalen Innovation im Gesundheitswesen stellt. Durch die Förderung der Nutzung digitaler Gesundheitsplattformen stellt das Projekt außerdem Stereotypen über die digitale Kompetenz älterer Menschen in Frage und bekämpft die soziale Isolation.
"Mit dem SmILE-Projekt wollen wir die dringenden Herausforderungen angehen, die durch MSK-NCDs entstehen. Langfristig wollen wir einen nachhaltigen Einfluss auf die gesundheitliche Chancengleichheit in Europa haben und sicherstellen, dass künftige Generationen älterer Erwachsener besser in der Lage sind, mit ihrer Gesundheit umzugehen", so Projektkoordinator Schulz.
Eine gemeinsame europäische Anstrengung
SmILE baut auf dem Erfolg des von der EU finanzierten REACH-Projekts auf, in dem modulare Systeme für die Erkennung, Prävention und Intervention im häuslichen, klinischen und pflegerischen Umfeld entwickelt wurden. SmILE verfolgt eine ähnliche Vision und zielt darauf ab, flexible und autonome Datenökosysteme zu schaffen, die auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind.
Das vom Programm Horizon Europe der Europäischen Union und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mit einem Budget von 21 Millionen Euro unterstützte Projekt erstreckt sich über 60 Monate und bringt 25 renommierte Institutionen aus 12 europäischen Ländern zusammen. Koordiniert wird es von der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung gemeinsam mit dem BG Klinikum Hamburg.
Projektpartner:
FRAUNHOFER IMTE Lübeck, Koordinator |
BG Klinikum Hamburg gGmbH Firmen AESCULAP AG, Tuttlingen BOSCH SENSORTEC/ Robert Bosch Aktiebolag BETTHERA S.R.O. CZ EURICE GmbH INNOPROOF GmbH ROSTOCK RESEARCH AND INNOVATION SERVICES MINDS & SPARKS GMBH AT ONCARE GmbH SWEMAC AG Sweden/ Swemac Germany ZENTRUM FÜR MECHATRONIK UND AUTOMATISIERUNG, Saarland CSEM CENTRE SUISSE D'ELECTRONIQUE ET DE MICROTECHNIQUE Universitäten/Forschungseinrichtungen CONSORCIO CENTRO DE INVESTIGACION BIOMEDICA FUNDACIO EURECAT ES INTERUNIVERSITAIR MICRO-ELECTRONICA CENTRUM BE |
LUXEMBOURG INSTITUTE OF HEALTH UNIVERSITA DEGLI STUDI DI BRESCIA IT Partner Universität zu Lübeck/ UKSH UNIVERSITATSMEDIZIN ROSTOCK/ Universität Rostock |
Universität des Saarlandes |
Website: https://horizon-smile.eu/
Projektpartner
Österreich
- MINDS & SPARKS GmbH
Belgien
- INTERUNIVERSITÄRES ZENTRUM FÜR MIKROELEKTRONIK
Tschechien
- Betthera s.r.o.
Deutschland
- IMTE - Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
- BGKH - BG Klinikum Hamburg gGmbH
- AESC - AESCULAP AG
- BST - Bosch Sensortec GmbH
- EURICE - EUROPEAN RESEARCH AND PROJECT OFFICE GMBH
- INNO - Innoproof GmbH
- MOC - ONCARE GmbH
- SIGE - Swemac Innovation (Deutschland) GmbH (verbundenes Unternehmen)
- UKSH - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
- UzL - Universitaet zu Luebeck (angegliederte Einrichtung)
- UMR - Universitätsmedizin Rostock
- UdS - Universität des Saarlandes
- UROS - Universität Rostock
- ZeMA - Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik gGmbH
Kroatien
- RISE- Research and Innovation Services d.o.o. za usluge (verbundenes Unternehmen)
Italien
- UNIBS - UNIVERSITA' DEGLI STUDI DI BRESCIA
Luxemburg
- LIH - LUXEMBURGISCHES INSTITUT FÜR GESUNDHEIT
Portugal
- FhP - Associação Fraunhofer Portugal Research
Spanien
- CIBER - Consorcio Centro de Investigacion Biomedica En Red M.P.
- EUT - Fundación Eurecat
Schweden
- SIAB - Swemac Innovation AB
- RBSW - Robert Bosch Aktiebolag (verbundenes Unternehmen)
Schweiz
- CSEM - Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique SA (assoziierter Partner)
Kontakt
Koordination
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Arndt-Peter Schulz
E-Mail: arndt-peter.schulz@imte.fraunhofer.de
Projektmanagement
BG Klinikum Hamburg gGmbH
Tobias Barth
E-Mail: t.barth@bgk-hamburg.de
EURICE GmbH
Josip Luša
E-Mail: j.lusa@eurice.eu