Chorszene in der Corona-Krise

Der Klinikchor Medical Voices ist in Zeiten der Corona-Pandemie kreativ geworden: Proben konnten im Parkhaus des Klinikums oder online abgehalten werden. Doch das gemeinsame Musizieren und Erleben der Chorgemeinschaft können auch diese Alternativen nicht ganz ersetzen.

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18.03.2021

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Christiane Keppeler

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Seit 2011 singt der Chor „Medical Voices“, der überwiegend aus Mitarbeiter*innen des BG Klinikum Hamburg besteht, ausgewählte Gospel-, Rock- und Popmusikstücke. Die Gründerin des Chors, Katrin Schaper, war vor den Medical Voices eigentlich Sängerin in einem Gospelchor einer Kirchengemeinde: „Wir haben damals nach Männern gesucht, die Lust haben, in unserem Chor zu singen. Deshalb organisierten wir einen Gospelworkshop im BGKH. Letztendlich entstanden daraus aber die Medical Voices.“

Hochkarätige Unterstützung

Der Chor, der aktuell aus etwa 60 aktiven Mitgliedern besteht, sang 2017 sogar gemeinsam mit dem Deutschpop-Star Adel Tawil. Vor der Corona-Pandemie wurden außerdem ein regelmäßiges Patientensingen und Workshops im Klinikum organisiert, Auftritte in Hamburg und Umgebung wahrgenommen oder Ausflüge mit ehemaligen Klinikmitarbeiter*innen und Senioren unternommen. Katrin Schaper: „Ein Chor hat etwas Gemeinschaftliches und uns war es schon immer wichtig, den Menschen, seien es Patienten des Klinikums oder andere Personen, eine Freude durch unsere Musik zu machen, damit sie den Krankenhausalltag und Ihre Sorgen für ein paar Momente vergessen können.“

Die monatlichen Chorproben im Hörsaal des BGKH werden von Jessy Martens und Wulf Winkelmüller geleitet, die sich beide als Berufsmusiker in der Hamburger Chorszene einen Namen gemacht haben. Das Patientensingen wird außerdem von Hanjo Gäbler unterstützt, der über die deutsche Musikszene hinaus als Pianist, Organist, Sänger und Film-Musiker bekannt ist.

Medical Voices in der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat auch das Engagement des Chors ausgebremst. Seit über einem Jahr ist an ein gemeinsames Proben im Hörsaal, Auftritte oder das Patientensingen nicht mehr zu denken. Chormanagerin Katrin Schaper, die selbst in der Radiologie des Klinikums tätig ist, wurde jedoch kreativ. Im Sommer 2020 organisierte sie Chorproben im Klinikparkhaus, an dem eine begrenzte Anzahl der Mitglieder unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes teilnehmen konnte. Mittlerweile werden auch Online-Proben abgehalten und Musikstücke als Video aufgenommen. Doch auch die kreativste Idee kann das gemeinsame Musizieren und das Erleben der Chorgemeinschaft  nicht ersetzen. Seit Beginn der Pandemie verzeichnet der Chor daher einen Rückgang seiner Mitglieder, was sich auch auf die finanzielle Lage der Medical Voices auswirkt. Katrin Schaper: „Unsere Chorleitung besteht aus Berufsmusikern, die als Kulturschaffende auf ihr Honorar angewiesen sind. Ebenso verursacht die Produktion von Videos Kosten, da wir diese bearbeiten und Lizenzen für die Musik erwerben müssen.“

Es bleibt zu hoffen, dass die voranschreitenden Covid-19-Schutzimpfungen 2021 auch der Chorszene wieder ermöglicht, ein Stück ihres Alltags wiederzuerlangen und ihr Engagement wiederaufleben zu lassen.  Auf der Website des Chors heißt es: „Von ganzem Herzen lieben und leben wir die Musik mit Haut und Haaren. Uns, einer bunten Mischung verschiedenster Menschen, gelingt es mit dieser wunderbaren Macht der Musik, die Unterschiede zu vergessen und ein Feuer zu entfachen. Unser Ziel ist es, diesen Funken auf unsere Zuhörer überspringen zu lassen. Wir möchten, dass sie für einen kurzen Moment ihre Sorgen und Nöte vergessen und mit neuer Kraft und Lebensmut nach Hause gehen.“ (www.medicalvoices.de)

Wer den Chor mit Spenden unterstützen möchte, kann dies wie folgt tun:

Empfänger:   BG Klinikum Hamburg gGmbH

IBAN:            DE63 2004 0000 0120 3900 00

BIC:              COBADEFFXXX

Verwendungszweck: Musik im Krankenhaus