Ihre Hände verdienen Expert*innen - am 1. März ist der „Tag der Hand“

„Deine Hand verdient Expert*innen!“ ist das Motto der Patient*innen-Informationskampagne der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH), die 2018 erstmals ins Leben gerufen wurde.

Ziel dieser Aktion ist es, unter Verweis auf jährlich wechselnde Themenschwerpunkte die Komplexität und Bedeutung der menschlichen Hand für die Arbeit, das tägliche Leben und soziale Interaktion darzustellen, sowie über Erkrankungen und Verletzungen und die richtige Therapie zu informieren.

Infos zur Pressemitteilung

22.02.2021

Pressekontakt

Christina Bertholdt

Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation
069 475-1534 E-Mail

Dazu gehören außerdem die Aufklärung über wichtige Präventionsmaßnahmen, über die überaus wichtige therapeutische Nachbehandlung sowie die Folgen einer unsachgemäßen Behandlung.

„Als BG Unfallklinik in Frankfurt mit überregionalem Versorgungsauftrag weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus und einem der Schwerpunkte in der Handchirurgie mit Handtrauma und Replantations-Zentrum möchten wir die Informationskampagne „Deine Hand verdient Expert*innen!“ der DGH unterstützen und unsere Patient*innen aufgrund unserer Erfahrung und Sichtweise aufklären und sensibilisieren“ , erläutert der Chefarzt der Plastischen, Hand- und Rekonstruktiven Mikrochirurgie, Prof. Dr. Christoph Hirche.

In diesem Jahr thematisiert der Tag der Hand Nervenkompressionssyndrome wichtiger Hauptnerven – sogenannter Stammnerven -  an Hand, Handgelenk und Arm, die ohne ersichtlichen Grund im Laufe des Lebens, nach einem (Arbeits-)Unfall oder durch eine beruflich oder privat bedingte Überbeanspruchung der Sehnen entstehen, die gemeinsam mit den Stammnerven durch Engstellen ziehen. Häufig nehmen Patient*innen nur bedingt die einhergehenden Veränderungen war: Ist Ihnen schon mal ein Gegenstand aus der Hand gefallen? Haben Sie schon mal ein Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schmerzen in Ihrer Hand und den Fingern verspürt oder sind nachts davon aufgewacht?

Die Beweglichkeit und das Gefühl unserer Hände werden von drei Stammnerven vermittelt: Speichennerv (Nervus radialis), Mittelnerv (Nervus medianus) und Ellennerv (Nervus ulnaris) befinden sich im Unterarm und in der Hand mit Aufteilung hin zu den Fingerbeeren in einen engen Raum zusammen mit Muskeln, Sehnen und Knochenanteilen. Durch verschiedene Ursachen können diese Nerven eingeengt werden – so entstehen die sogenannten Kompressionssyndrome.
Der verstärkte Druck in bestimmten, anatomischen Engstellen (z.B. im Karpaltunnel am Handgelenk oder in der Ulnarisrinne, dem sog. Kubitaltunnel am Ellenbogen) verursacht Schmerzen, Taubheit und Kribbeln. Im Verlauf sind auch Lähmungserscheinungen und Muskelschwund möglich.

Hier ist Achtsamkeit gefragt:

Auch wenn es erstmal nur ein störendes Gefühl ist, so laufen in den Nerven auch Fasern für die Muskelfunktion, die bei einer zu langen Wartephase dauerhaft geschädigt werden können und so zum Beispiel die Funktion des Daumens manchmal unwiderruflich einschränken.
Eine wichtige Säule der speziell ausgebildeten Handexpert*innen (Fachärzt*in mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie) ist die gezielte Befragung der Beschwerden und eine sorgfältige Untersuchung, um schließlich einen idealen Behandlungspfad für unsere Patient*innen individuell zu definieren. Dieser kann eine Operation beinhalten, aber auch Empfehlungen für eine nicht-operative, konservative Therapie durch zertifizierte Hand-Therapeut*innen, Physiotherapeut*innen und eine fokussierte Narbenbehandlung.

Neben der Behandlung des speziellen Erkrankungsbildes des Nervenkompressionssyndroms behandeln wir als Ihr Expertenteam im Frankfurter Raum auch viele andere Erkrankungen und Verletzungen aller Schweregrade an der Hand.

Hintergrund:

Die häufigsten Ursachen von Handverletzungen sind Arbeitsunfälle, gefolgt von Sport- und Freizeitverletzungen. Handverletzungen treten häufig saisonal auf: Jedes Jahr um die Silvesterzeit werden präventive Warnungen vor Explosionsunfällen bei unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerk oder sog. Böller ausgesprochen. Im Frühling und Sommer kommen vermehrt Verkehrs- oder Sportunfälle vor: Verstauchungen, Quetschungen, Brandverletzungen oder Brüche sind die Folgen. Zu den Freizeitunfällen gehören aber auch Verbrennungen (z.B. durch Bioethanol oder Brandbeschleuniger) oder Kreis-/Motorsägen-Verletzungen bis hin zu Amputationen ganzer Gliedmaßen. Für dieses schwere Verletzungsbild benötigen die Handexpert*innen spezielle Operationsmikroskope und einen große Grad an Erfahrung in der Mikrochirurgie.

Der Anspruch der BG Unfallklinik ist die Behandlung „aus einer Hand“ – hier spielt die Hand aber erstmal nur eine metaphorische Rolle. Unseren Handexpert*innen liegt daher auch besonders die richtige und intensive Nachbehandlung und Rehabilitation der Hand am Herzen – und zudem profitieren auch Patient*innen hiervon, wenn der Grund Ihrer Behandlung bei uns kein Arbeits- oder Wegeunfall war. Denn die Behandlung durch die BGU-Expert*innen steht auch gesetzlich Versicherten offen.  
Nachuntersuchungen der Handfunktion und die Planung von Korrektur-Operationen gehören auch in die Hand von Expert*innen.

Insbesondere nach Abschluss der Akutherapie schwerer Handverbrennungen nach Unfällen durch Arbeitsunfälle, Feuerwerk oder den sommerlichen Grill, bei denen der Weichteilmantel und die Zwischenfingerräume geschädigt wurden, benötigen viele Patient*innen neben einer intensiven Handtherapie und Narbenpflege das gesamte Spektrum der Plastischen Chirurgie zur Optimierung des wichtigen Hautorgans – wir bieten diese spezielle Beratung und Behandlung an.

Die Handexpert*innen an der BG Unfallklinik in Frankfurt sind für Ihre Hände da – 24 Stunden, was auch geschieht…