Nach 25 Jahren ist Schluss, wenn auch mit etwas Wehmut

Am 4.11.2022 ist es soweit, der Pilot Hans Wank und der Notarzt  Priv.-Doz. Dr. Uwe Schweigkofler absolvieren nach 25  Jahren Dienstzeit auf dem Christoph 2 zusammen ihren letzten Flug. Beide sind seit 25 Jahren auf dem Christoph 2 tätig. Schweigkofler viele Jahre als leitender Hubschrauberarzt und Wank als leitender Stationspilot.

Infos zur Pressemitteilung

31.10.2022

Pressekontakt

Rita Krötz

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Zusätzlich feiern an diesem Tag noch Frank Lange, Thomas Storm und Lothar Klauer, und damit drei langjährig tätige HEMS TC - Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member-  (Notfallsanitäter) der Berufsfeuerwehr Frankfurt ihren Abschied. Wir haben bei Priv.-Doz. Dr. Schweigkofler nachgefragt.

Wissen Sie wie viele Flüge Sie mitgemacht haben?

Ich habe die Flüge nie gezählt. Gehöre aber nicht zu den wirklichen Vielfliegern, da ich seit 24 Jahren in Oberarztfunktion in der Klinik bin und deshalb  wurde ich aufgrund anderer Aufgaben nicht in der Masse zum Fliegen eingeteilt. Dennoch sind über die Jahre natürlich etliche Einsätze zusammengekommen.

Wie haben sich die „Fälle“ im Laufe der Zeit verändert?

Die Fälle an sich haben sich nur wenig verändert. Es sind etwas weniger chirurgische Einsätze dabei. Früher waren wir bei 70-80 Prozent,  heute sind es etwas über 50 Prozent.

Ein paar neue Einsatzarten kamen hinzu (Schlaganfälle die zur Thrombektomie in Zentren geflogen werden…)

Aber das drum rum hat sich erheblich verändert. Es ist zum Einen alles etwas „professionalisierter“ – zum anderen nimmt (wie überall in der Medizin) die Dokumentation und das „Abarbeiten“ von Algorithmen und Checklisten zu.

Was zeichnet Ihre Arbeit als Notarzt auf den Rettungshubschrauber Christoph 2 aus?

Letztendlich ist es die notfallmedizinische Tätigkeit. Notfallmedizin am Boden und in der Luftrettung sind nicht grundsätzlich unterschiedlich. Die Fälle in der Luftrettung sind allerdings oft etwas komplexer, wir haben einen höheren Anteil an Polytraumen.

Der Notarzt oder die Notärztin muss deutlich mehr logistische Aspekte berücksichtigen. Auch kommt es quasi nur in der Luftrettung vor, dass mehrere Notärzte bzw. Notärztinnen an einem Patienten oder einer Patientin arbeiten.  Dies passiert immer bei der Anbehandlung durch den Notarzt am Boden und anschließender Übernahme durch die Luftrettung, was nicht immer einfach ist.

Das Wichtigste an der Luftrettung ist: hier gilt als oberstes Gebot: Sicherheit! Und Team-Work! Nur als Team können wir gute Arbeit leisten- und diese Teamarbeit muss gelernt, trainiert und gepflegt werden.

Warum ist jetzt nach 25 Jahren Schluss?

25 von 50 Jahren fand ich einen passenden Zeitpunkt. Offizielle Regularien erfordern die Verkleinerung des Notarzt-Pools bei Christoph 2; jeder Notarzt/Notärztin  muss im Jahr 24 Dienste ableisten.

Wenn da nicht ein paar aufhören- haben die jungen Kolleginnen und Kollegen nicht die Gelegenheit Erfahrungen an einem der schönsten Arbeitsplätze an der BG Unfallklinik Frankfurt zu sammeln.

Es ist sicher etwas Wehmut dabei – aber man soll aufhören wenn es am schönsten ist….