Tag der Rückengesundheit - Neue orthopädische Erkrankungsmuster in Pandemiezeiten

Nach einer Erhebung von Mitte März 2020 arbeitet infolge der Corona-Pandemie jeder zweite Berufstätige (49 Prozent) ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice*. Die Infrastruktur, die moderne Büroräume bieten, mit ergonomischem Mobiliar, vielleicht Yoga und Entspannungsübungen in der Pause sowie mobiler Massage, ist natürlich zuhause - im Homeoffice - nicht sicher zu stellen.

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15.03.2021

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Christina Bertholdt

Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation
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Hier befindet sich der Schreibtisch nicht in der richtigen Höhe und der Bildschirm nicht an der richtigen Position, auch Tastatur und Maus sind häufig älteren Datums und der modernen Arbeitsplatzergonomie nicht angepasst. „Insofern ist es leider selbstverständlich, dass viele Patient*innen über deutlich mehr Schulter-Nacken Beschwerden und auch Rückenbeschwerden klagen“, berichtet Prof. Frank Kandziora, „Diese haltungsbedingten Schäden haben in letzter Zeit deutlich zugenommen.“ Hier ist es wichtig die Arbeitsplatzstruktur zuhause in Analogie zum Arbeitsplatz im Büro einzurichten. Auch zuhause bedarf es der richtigen Ausstattung.

Der Wirbelsäulenspezialist rät die Chancen des Homeoffice für sich zu nutzen: „Unterbrechen Sie häufiger Ihre Arbeit bei Rückenbeschwerden und führen Sie entsprechende Ausgleichsübungen durch! Gehen Sie öfter mal spazieren, gehen Sie joggen, machen Sie Dehnungsübungen! Auch Yoga und Pilates können helfen. Gezieltes Rückentraining kann man mit zahlreichen Online-Angeboten machen.“ Ein typisches Krankheitsbild, das die Mediziner um Kandziora derzeit wieder vermehrt sehen, sei der sogenannte „Handynacken“. Durch eine in der Regel einseitige Überbelastung der Kopfhaltung und der statischen Nackenmuskulatur, komme es hier zu klassischen funktionellen Haltungsstörungen mit Muskelverspannungen und Schulter-Nacken-Schmerzen. Es empfiehlt sich z.B. die Verwendung eines Kopfhörers mit integriertem Mikrofon um diesen Haltungsschäden vorzubeugen.

Frank Kandziora lenkt den Blick zudem noch auf einen weiteren Aspekt von entscheidender Bedeutung im Homeoffice und zwar die psychologische Auswirkung von sozialer Isolation und Kontaktreduktion. Daraus resultiert oftmals eine vermehrte Selbstbeobachtung. Viele der Beschwerden, die im regulären Arbeitsalltag als Bagatellbeschwerden bewertet werden, finden im Homeoffice deutlich mehr Beachtung und entwickeln so einen ganz anderen Krankheitswert. „Dies trifft besonders stark für Rückenleiden zu, da diese auch einen hohen psychologischen Krankheitswert haben“, weiß Kandziora.

Detaillierte Informationen zur Gestaltung eines „Heim-Bildschirm-Arbeitsplatz“ stellen Ihnen gern Ihr *e Betriebsärzt*in oder Ihre Berufsgenossenschaft zur Verfügung. Hier geht es zum Link der Broschüre der BG Bau:  Bildschirmarbeitsplatz - Beschwerdefrei am Computer: https://www.bgbau.de/service/angebote/medien-center-suche/medium/bildschirmarbeitsplatz-beschwerdefrei-am-computer/