Hinten: Chefärztin Dr. Doris Maier und ÄD Prof. Dr. Fabian Stuby mit vorne links Moritz Brückner und rechts Lukas Gloßner bei der Entsendung zu den Paralympics 2024.

Aus Patientinnen und Patienten werden Paralympioniken – die BG Unfallklinik Murnau entsendet vier Sportler zu den Paralympics 2024 in Paris

Letzten Freitag, den 19. Juli, war es dann offiziell: Die ehemaligen Patientinnen und Patienten Lilly Sellak, Svenja Mayer, Lukas Glossner (alle Rollstuhl-Basketball) und Moritz Brückner (Rollstuhl-Rugby) fahren im August zu den Paralympics 2024 nach Paris! Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) stellte zusammen mit dem National Paralympic Committee Germany bei einer Pressekonferenz in Berlin alle nominierten Sportlerinnen und Sportler vor.

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24.07.2024

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Im Rahmen des Sommerfestes des Zentrums für Rückenmarkverletzungen wurde das sportliche Quartett offiziell verabschiedet. Chefärztin Dr. Doris Maier überreichte Moritz Brückner und Lukas Glossner Paris-Maskottchen und Team Deutschland-Shirts, Lilly Sellak und Svenja Mayer waren aus dem Auto auf dem Weg vom Trainingslager live zugeschaltet. Ein Gänsehaut-Moment für alle Beteiligten des RMV-Zentrums, die die vier auf ihrem Weg von der Akutverletzung bis zur Entlassung begleitet haben. Moritz betont, wie wichtig der Anteil aller an seinem Erfolg ist: „Ohne die ganzen Therapeuten, Ärzte und Pflegekräfte wäre ich definitiv nicht da, wo ich jetzt bin! Es ist, als ob sie mir eine Rampe nach Paris gebaut haben, alle zusammen. Nutzen muss ich sie selber, aber der Grundstein wurde hier in der BGU Murnau gelegt und deshalb ist das für mich auch immer so emotional, wieder hierher zu kommen!“ 

Das Zentrum für Rückenmarkverletzungen an der BG Unfallklinik Murnau zeichnet sich durch die interprofessionelle und ganzheitliche Zusammenarbeit der beteiligten ärztlichen Fachrichtungen (Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Urologie), der spezialisierten Pflege und den verschiedenen Therapien (Physio-, Ergo-, Sport- und physikalische Therapie) aus. Die Patientinnen und Patienten werden so von der Akutversorgung nach dem Unfall bis zur Rehabilitation im Unfallkrankenhaus versorgt – alles aus einer Hand. Darüber hinaus gilt das Prinzip der lebenslangen Nachsorge in der Klinik. Jede/r einzelne trägt also einen wichtigen Teil zum Erfolg der Betroffenen bei – oder legt sogar den Grundstein für eine steile sportliche Karriere. Sporttherapeut Andreas Nagelmüller setzte Lilly Sellak und Moritz Brückner nach ihren Unfällen 2019 in die speziellen Rollstühle für Basketball bzw. Rugby – ein Schlüsselmoment für beide! Nagelmüller sagt dazu, er habe bei beiden gleich das Potential gesehen: „Die waren nicht nur sportlich fit, sondern hatten auch den Ehrgeiz. Ich habe mir schon gedacht, dass ihre Chancen auf Spitzensport wirklich hoch sind. Und wir sind alle stolz, dass wir ein Teil ihrer Geschichte und ihres Fortschritts sind!“ 

Chefärztin Dr. Doris Maier ergänzt: „Wir freuen uns riesig für die vier, dass sie den Sprung in den Spitzensport geschafft haben und jetzt zum weltweit größten Sportevent fahren können. Das liegt natürlich an ihrem Fokus, ihrem Drive und Können - das zeigt aber auch, dass wir hier in Murnau alle zusammen extrem gute Arbeit leisten. Wir betrachten jeden Fall individuell, unsere Medizin, Pflege und Therapie sind auf dem höchsten Niveau, wir forschen umfänglich und wenden die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse klinisch an. Und wir zeigen den Betroffenen, was möglich ist – in diesem Fall sogar eine Teilnahme an den Paralympics! Eine tolle Karriere der vier Sportler aus unserer RMV-Familie, auf die wir sehr stolz sind!“ 

Lilly, Svenja, Lukas und Moritz sind vier von insgesamt 142 deutschen Athletinnen und Athleten, die in fünf Wochen in 18 Sportarten um die Medaillen kämpfen. Insgesamt gehen in Paris 4400 Athletinnen und Athleten aus rund 180 Nationen in 22 Sportarten und 549 Wettbewerben an den Start.
„Jetzt wird es ernst. Wir fahren mit einer großen Mannschaft nach Paris – voller Vorfreude und mit viel Kribbeln im Bauch. Paralympics im Nachbarland, im Herzen Europas, ohne Zeitverschiebung; endlich wieder volle Wettkampfstätten und die geballte Ladung an Emotionen, die den Sport ausmachen“, betonte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher bei der Pressekonferenz in Berlin und ergänzte: „Wir freuen uns auf viele Zuschauer*innen aus Deutschland. Und wer nicht vor Ort dabei ist, kann sowohl die Eröffnungsfeier als auch manche Wettkampftage bei ARD und ZDF erstmals in der Primetime verfolgen. Fest steht: Bei den Paralympics bekommen wir eindrucksvoll vor Augen geführt, wozu Menschen mit Behinderungen in der Lage sind.“

Mehr Infos zu den vier nominierten Athletinnen und Athleten finden Sie unter:

Lilly Sellak | Team Deutschland Paralympics (teamdeutschland-paralympics.de)

Svenja Mayer | Team Deutschland Paralympics (teamdeutschland-paralympics.de)

Lukas Gloßner | Team Deutschland Paralympics (teamdeutschland-paralympics.de)

Moritz Brückner | Team Deutschland Paralympics (teamdeutschland-paralympics.de)