Bayerischer Demenzpreis für Team Orange der BGU Murnau
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12.11.2024Mit der Vision, eine delir- und demenzsensible Klinik in Pflege und Begleitung zu etablieren, leistet das Team ORANGE einen innovativen Pflegebeitrag in der BG Unfallklinik Murnau. Für dieses Konzept wurde das Team nun vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit dem 2. Platz des Bayerischen Demenzpreises ausgezeichnet.
Letzten Donnerstag war es soweit, die Spannung groß: In Regensburg wurde der Preis von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach verliehen. Team Orange wusste natürlich von der Nominierung, aber nicht, welchen Platz sie letztlich belegen würden. Gesundheitsministerin Gerlach betonte: „Es ist mir eine große Freude, sechs innovative Projekte für Menschen mit Demenz auszuzeichnen. Diese Projekte tragen dazu bei, das Leben der Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen weiter zu verbessern. Sie haben eine Vorbildfunktion für ganz Bayern und können eine Inspiration für die Umsetzung ähnlicher Projekte an anderen Orten sein.“
Sie fügte hinzu: „In Bayern leben bereits jetzt rund 270.000 Menschen mit Demenz. Prognosen gehen von steigenden Zahlen in den kommenden Jahrzehnten aus. Deshalb ist es wichtig, sich in allen Gesellschaftsbereichen auf die Betroffenen einzustellen, mehr Verständnis für sie zu entwickeln und ihnen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen.“
Genau deshalb hat die BG Unfallklinik Murnau mit dem Team ORANGE demenz- und delirsensible Strukturen und Prozesse im unfallchirurgisch geprägten Klinikalltag geschaffen. Das umfasst z.B. die Begleitung der betroffenen Personen von der Notaufnahme zur Diagnostik oder auch zur OP, im Aufwachraum sowie auf Station. Dies verbessert deren Orientierung und das Wohlbefinden – und damit deren Genesung und Lebensqualität.
Das Akronym „ORANGE“ steht für ORientierung, Aktivierung, Nähe, Gemeinsamkeit und Entwicklung, bezogen auf die betreuten Patientinnen und Patienten, das Team selbst sowie die Klinik.
In der Praxis stellt ein personenzentrierter und biografiebasierter Ansatz die Betroffenen ins Zentrum. Die Angebote sind hochgradig individualisiert – wer früher gerne in die Berge gegangen ist, wird z.B. mit sog. Bergsteigerkarten daran erinnert. Auf diesen Karten finden sich Bergfotos, die Wege und Steige, man kann über die Hütteneinkehr reden und die Erinnerung noch mit einem Latschenkiefer-Aroma unterstützen. Damit werden die Patientinnen und Patienten erlebnisorientiert abgeholt – man setzt dort an, wo vor der Demenz die persönlichen Vorlieben lagen. Das schafft Sicherheit in einer ungewohnten Umgebung und einem durch Krankheit und Klinikaufenthalt bedrohten „ICH“.
Durch seine wichtige Arbeit bewirkt das Team ORANGE eine erhebliche Stabilisierung der Betroffenen und somit eine Entlastung der Pflegenden.
Aktuell betreut das Team jährlich ca. 500 Patientinnen und Patienten in der gesamten Klinik.