Risiken erkennen, bevor sie entstehen: Tag der Patientensicherheit ganz im Zeichen des Infektionsschutzes

Das Thema Patientensicherheit hat viele Aspekte: von Hygiene über Datenschutz und die Verhinderung von Stromausfällen bis hin zur Sturzprophylaxe arbeiten zahlreiche Experten in einem Krankenhaus daran, die Sicherheit der Patienten sicherzustellen.

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17.09.2020

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In diesem Jahr steht der Tag der Patientensicherheit am 17. September ganz im Zeichen der Hygiene.

„Die Covid-19-Pandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, mögliche Risiken zu erkennen, diese zu bewerten und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn sich eine Krise anbahnt, sollte sie so früh wie möglich erkannt werden, um den weiteren Verlauf günstig beeinflussen zu können. So konnten wir in der BG Unfallklinik Murnau ad hoc auf jede einzelne Phase der Pandemie mit den notwendigen Maßnahmen reagieren, ohne unsere Patienten zu gefährden“ sagt Sarah Heinze, Geschäftsführerin der BG Unfallklinik Murnau. Damit spielt sie auf die bestehenden baulichen, strukturellen und technischen Sicherheitsstandards der Klinik sowie die außergewöhnlichen Maßnahmen an, die während der Hochphase der Pandemie bis heute in der BG Unfallklinik Murnau umgesetzt wurden.

Hierzu zählt die großzügige Aufstockung der Intensivbetten inklusive ihrer technischen Ausstattung mit Beatmungsmaschinen sowie das Vorhandensein von zwei Computertomographen, welche eine wertvolle Hilfe bei der Diagnose sowie der Einschätzung des Schwergrads und Verlaufs von Covid-19 Erkrankungen ist.

Der wichtigste Faktor jedoch ist das enorme Engagement und die persönliche Motivation unserer Fachkräfte, die durch ihre Erfahrung und fachliche Kompetenz auf den unterschiedlichsten Positionen direkt mit den Patienten arbeiten und für Ihre Sicherheit sorgen. „Die Sicherheit unserer Patienten ist für uns die oberste Maxime“, so die Geschäftsführerin.

Durch das hohe Niveau der Basishygiene und der folgerichtigen Anwendung von Hygienestandards bestand bereits vor der Covid-19-Pandemie eine gute Grundlage. Darauf aufbauend führte die Klinik rasch zusätzliche Konzepte ein: Die beiden Intensivstationen wurden räumlich und personell getrennt, um einen separaten Bereich ausschließlich für etwaige Covid-19 Patienten vorzuhalten und andere Patienten zu schützen. Auch alle weiteren Kontakte reduzierten sich in der gesamten Klinik auf ein Minimum, indem es Besuchern nicht mehr erlaubt war, die Klinik zu betreten. Stationsteams teilten sich in getrennte Gruppen auf, wo möglich, richtete die IT Homeoffice ein und Schulungen fanden digital statt. „Die Dynamik der Geschehnisse erforderte von jeder Abteilung ein vorausschauendes Handeln. So haben wir uns zum Beispiel bereits im Januar 2020 gemeinsam mit dem Einkauf damit befasst, unseren Vorrat an persönlicher Schutzausrüstung für Patienten und Mitarbeiter zu erhöhen“, sagt Dr. Michael Ebenhoch, Ärztlicher Leiter der Stabstelle Hygiene, Klinische Infektiologie und Mikrobiologie an der BG Unfallklinik Murnau.

Neben den Auflagen, die durch die Bundes- und Staatsregierung ins Leben gerufen wurden, hat man in Murnau frühzeitig auf die Mitarbeitersicherheit gesetzt. Denn der Schutz des Krankenhauspersonals ist der Schlüssel der Patientensicherheit. „Eine umfassende Patientensicherheit lässt sich nur durch ein hohes Maß an Mitarbeitersicherheit erzielen. Wäre ein Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden, hätte dies zu möglichen personellen Engpässen führen können, evtl. bis zu Schließung von Abteilungen, was wiederum die Patientenversorgung gefährdet“, erklärt Ebenhoch.

Dass die getroffenen Maßnahmen erfolgreich sind, zeigt die Tatsache, dass es innerhalb der Klinik zu keiner Zeit zu Häufungen von Covid-19 Erkrankungen kam. Das Coronavirus wurde weder unter Patienten noch unter Mitarbeitern übertragen. So konnte die Klinik den Betrieb zu jederzeit sicherstellen und stand uneingeschränkt für alle Notfälle zur Verfügung. Damit das so bleibt und der reguläre Betrieb in allen Fachbereichen stattfinden kann, gelten auch weiterhin strenge Sicherheitsmaßnahmen. Jeder Patient muss bei der Aufnahme einen Covid-19-Abstrich vorweisen. Auch Notfallpatienten durchlaufen ein spezielles Screening, um einen Nachweis von SARS-CoV-2 auszuschließen. Bis auf weiteres sollten Patienten nur einen Besucher pro Tag empfangen, der am Eingang einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen muss. Die geltenden AHA-Regeln finden selbstverständlich auch innerhalb der Klinik Anwendung.

„Ein ständig neuer Kenntnisstand erfordert die Anpassung von Empfehlungen und deren schnelle Umsetzung. Noch nie wurden Anweisungen in so kurzer Zeit so eindrucksvoll umgesetzt. Wir sehen es als unsere große Aufgabe an, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Patientenversorgung und ihre Sicherheit weiterhin rund um die Uhr uneingeschränkt anbieten zu können. Das gelingt uns während der Covid-19-Pandemie dank unseres hohen Niveaus bei Mitarbeiter- und Patientensicherheit“, fügt Heinze hinzu.