
Ehemaliger Direktor der Plastischen Chirurgie des Bergmannsheils verstorben
Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau leitete über 20 Jahre die renommierte Klinik
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10.03.2025Sie haben noch weitere Fragen?
Universitätsprofessor Dr. med. Hans-Ulrich Steinau, der langjährige Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, ist am 26.02.2025 im Alter von 78 Jahren verstorben. Prof. Steinau wirkte von 1990 bis 2012 in Bochum. Er baute die Schwerpunkte in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie sowie in der Verbrennungsmedizin weiter aus und entwickelte seine Klinik zu einem international anerkannten operativen Referenzzentrum für bösartige Gliedmaßentumoren. Prof. Steinau war Präsident mehrerer Fachgesellschaften und Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem des Bundesverdienstkreuzes.
„Herr Professor Steinau war ein besonderer Mensch und ein herausragender Mediziner und Wissenschaftler, der die Entwicklung nicht nur des Bergmannsheils, sondern auch seines Fachgebietes geprägt hat“, sagt Priv.-Doz. Dr. Mirko Aach, Ärztlicher Direktor des Bergmannsheils. „Als Vordenker und Vorkämpfer seiner Zunft hat er neue Behandlungsverfahren und OP-Methoden etabliert, die vielen Menschen eine neue Lebensperspektive ermöglicht haben. Dabei hat er seine Profession immer als eine ethische und humanitäre Verpflichtung angesehen: Das bezeugt auch sein stetiger Einsatz für verletzte Menschen aus Krisengebieten, die er unentgeltlich behandelt hat. In Anerkennung seiner eindrucksvollen Lebensleistung ist das Bergmannsheil Herrn Professor Steinau zu großem Dank verpflichtet.“
Vita Hans-Ulrich Steinau
Hans-Ulrich Steinau wurde am 27.04.1946 in Sulzbach am Taunus geboren. Nach Tätigkeiten in den Universitätskliniken Frankfurt am Main und München wechselte er 1990 nach Bochum und wurde hier zum Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik der Ruhr-Universität Bochum, berufen. 2012 schied er aus seinen Diensten für das Bergmannsheil aus. Anschließend wechselte er an das Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen, wo er bis 2020 als Senior Consultant tätig war.
Von 2001 bis 2003 war er Präsident der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen. Von 2006 bis 2007 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 2011 ernannte ihn die Fachgesellschaft zum Senator auf Lebenszeit. In seiner Laufbahn erhielt er unter anderem den Martin-Waßmund-Preis (1981), den Von-Langenbeck-Preis (1985), die Dieffenbach-Büste (2002), die Karl-Schuchardt-Medaille (2009), den Erich-Lexer-Preis (2009) und die Dieffenbach-Medaille (2018). 2011 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Eine Vielzahl von internationalen Lectures, so unter anderem die George-H.-Monks-Gastprofessur an der Harvard Medical School (Boston) und die John-Barwick-Gastprofessur an der Duke University (Durham), ergänzten seine akademische Vita. Er stand primo loco für Lehrstühle in Leuven, Aachen und Berlin. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte von Prof. Steinau waren die posttraumatische und onkologische plastische Wiederherstellungschirurgie, infizierte Großwunden, Bestrahlungsschäden, die Versorgung von Schwerbrandverletzten, die rekonstruktive Mikrochirurgie und das postoperative Komplikationsmanagement.
Bild: Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau - Bildnachweis: BG Universitätsklinikum Bergmannsheil