Wirksame und nebenwirkungsarme Therapieverfahren gegen Schmerzen aller Art und eine Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen/Patienten stehen in der Schmerzmedizin des BG Klinikums Duisburg im Mittelpunkt.
Die Schmerzmedizin ist ein junges, interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der Behandlung von besonders beeinträchtigenden oder außergewöhnlichen Schmerzen befasst.
Schmerzen ganzheitlich behandeln
Schmerzen schlagen oft auf die Stimmung oder führen zu weiteren Einschränkungen, die das gesamte Leben beeinflussen können. Uns geht es deshalb nicht in erster Linie um die bloße Verordnung von Schmerzmedikamenten, sondern um eine gewissenhafte Schmerzdiagnostik, die leitliniengerechte, ursachenbezogene Behandlung und die Berücksichtigung angrenzender Lebensbereiche.
Viel Zeit für Patientinnen/Patienten
In der Therapie bevorzugen wir örtlich wirksame oder nebenwirkungsarme Therapieverfahren und zielen immer auch auf eine Verbesserung der Lebensqualität und Teilhabe der Patientinnen/Patienten und Rehabilitandinnen/Rehabilitanden am Alltag ab.
Um unser Ziel zu erreichen, verfügen wir über ein hochkompetentes interdisziplinäres Team und zusätzlich über etwas Seltenes: Ausreichend Zeit für unsere Patientinnen/Patienten!
Wir behandeln (fast) alle akuten und chronischen Schmerzerkrankungen. Für folgende Schmerzen oder Therapieverfahren besteht eine besondere Spezialisierung:
Örtlich wirksame Schmerztherapie
neuropathische Schmerzen (Nervenschmerzen)
komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS, früher Morbus Sudeck oder Algodystrophie)
Phantom- und Stumpfschmerzen
verletzungsbedingte Schmerzen des Bewegungsapparates
Arthroseschmerzen aller Gelenke
digitale Therapie mit Nutzung von E-Health und mobilen appbasierten Therapieverfahren
Die Behandlung akuter Schmerzen nach einer Verletzung oder im Rahmen von Operationen erfolgt im BG Klinikum Duisburg in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der Fachbereiche Schmerzmedizin, Anästhesie und Intensivmedizin.
Die Betreuung von Schmerzpumpen und Schmerzkathetern erfolgt bei uns durch ein interdisziplinäres Schmerzteam der beteiligten Fachbereiche. Die Pain Nurse und die Ärztinnen/Ärzte aus der Klinik für Schmerzmedizin stehen darüber hinaus beratend zur Verfügung.
Wir legen über anästhesiologische Verfahren hinaus großen Wert auf nichtmedikamentöse Verfahren zur Schmerzlinderung. Daher setzen wir häufig auch Geräte zur Elektrostimulation mit schmerzreduzierender Wirkung (TENS) oder andere örtliche Therapieverfahren im Akutschmerz ein.
Zu unserem Leistungsspektrum im BG Klinikum Duisburg gehört auch die Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzen mit allen wissenschaftlich anerkannten Verfahren. Ein Schwerpunkt der Therapie liegt in „lernenden“ Verfahren, die auf eine aktive Eigenbeeinflussung abzielen.
Unser Behandlungsspektrum umfasst unter anderem:
medikamentöse und nichtmedikamentöse Verfahren einschließlich örtlicher Behandlung, zum Beispiel mit Capsaicin („Chilipflaster“/QUTENZA®)
Ergotherapie, insbesondere mit digitalen Verfahren, Teleergotherapie
Neurorehabilitation mit Spiegeltherapie, Lateralisationstraining, Imaginationsverfahren
Biofeedbacktherapie
Behandlung mit medizinischen Blutegeln
spezielle transkutane Nervenstimulation, beispielsweise Cefaly®
periphere und epidurale Nervenstimulationen (SCS, DRG)
CT-gesteuerte invasive Maßnahmen, zum Beispiel Sympathikusblockaden, Facettengelenksbehandlungen und Periradikuläre Therapie (PRT)
Eine Vorstellung bei uns im BG Klinikum Duisburg ist sinnvoll, wenn Schmerzen bislang unzureichend gelindert sind, einen Einfluss auf das Gesamtbefinden haben oder die Therapie erhebliche Nebenwirkungen hat.
Eine Kontaktaufnahme ist unabhängig von der Diagnose sinnvoll,
wenn Patientinnen/Patienten als „austherapiert“ gelten,
wenn Schmerzen als führendes Problem im Vordergrund stehen,
bei Nebenwirkungen oder Beeinträchtigung durch die bisherigen Schmerzbehandlung,
wenn Schmerzen mit einer hohen Alltags- oder seelischen Beeinträchtigung einhergehen.
Eine ausführliche ambulante Vorstellung stellt üblicherweise den ersten Kontakt zu uns dar. Hierbei vereinbaren wir mit der Patientin/dem Patienten einen ambulanten Termin, zu dem ein vorher zugesandter Fragebogen ausgefüllt mitgebracht wird. Die Vorstellung selber beinhaltet dann ein ausführliches ärztliches Gespräch, eine körperliche Untersuchung, ein psychologisches Gespräch sowie eine physio- und meist ergotherapeutische Befunderhebung.
Dieser erste Termin im BG Klinikum Duisburg dauert etwa drei bis vier Stunden. Es wird dabei im Team entschieden, welche Maßnahmen individuell sinnvoll sind. Die Empfehlungen werden in einem ausführlichen Bericht festgehalten. Gegebenenfalls kann die nachfolgende Therapie bei uns begonnen, sonst meist wohnortnah durchgeführt werden.
Hängt eine erfolgreiche Behandlung von der engmaschigen Abstimmung aller beteiligten Disziplinen ab, ist ein stationärer Aufenthalt bei uns notwendig. Dieser ist jedoch auch sinnvoll, wenn wesentliche gesundheitliche Risikofaktoren vorliegen oder bei besonders komplexen Schmerz- oder Begleiterkrankungen.
Unsere Therapie erfolgt multimodal und interdisziplinär als Stationäre Schmerzrehabilitation (SSR). Dabei handelt es sich um eine interdisziplinär abgestimmte Behandlung mit verschiedenen Behandlungsansätzen.
Das Behandlungsteam besteht dabei im Minimum aus
Ärztinnen/Ärzten verschiedener Fachrichtungen
Schmerzpsychologinnen/Schmerzpsychologen
spezialisierten Physiot- und Ergotherapeutinnen/Physio- und Ergotherapeuten
Entspannungspädagoginnen/Entspannungspädagogen
Spezialisierte Krankenpflege (Pain Nurse, Algesiologische Fachassistenz, Spezielle Schmerzpflege) und
weiteren Fachtherapeutinnen/Fachtherapeuten.
Im Team erfolgt eine tägliche Abstimmung der Behandlung, täglich findet eine ärztliche, mehrfach wöchentlich eine gemeinsame Visite statt.
Für Unfallversicherungsträger bieten wir verschiedene Möglichkeiten zur Vorstellung von Versicherten oder zur Beantwortung von bestimmten Fragestellungen an.
Übliche Fragestellungen an uns sind:
Was sind die Ursachen für die Schmerzen oder deren Ausmaß?
Ist die bisherige Schmerzbehandlung sachgerecht?
Ist eine Schmerzbehandlung nötig oder sinnvoll?
Besteht Arbeits- und Fahrtauglichkeit unter der aktuellen Medikation?
Besteht die Möglichkeit einer nebenwirkungsärmeren Behandlung oder können Medikamente reduziert oder abgesetzt werden?
Ist mit einer Reduktion der Schmerzen und mit Eintritt der Arbeitsfähigkeit zu rechnen?
Sind die unfall- oder berufskrankheitsbedingten Schmerzen von unfallunabhängigen Schmerzen abzugrenzen?
Zur Beantwortung dieser Fragestellungen bestehen nach telefonischer, schriftlicher Anmeldung oder nach elektronischer Anmeldung folgende Möglichkeiten:
durchgeführt von Schmerzmedizinerinnen/-medizinern, Schmerzpsychotherapeutinnen/Schmerzpsychotherapeuten, Physiotherapeutinnen/-therapeuten, Ergotherapeutinnen/-therapeuten, optional anderen Fachärztinnen/Fachärzten
bei im Vordergrund stehenden oder limitierenden Schmerzen
mit interdisziplinärer Fallbesprechung (optional mit Reha-Managerin/Reha-Manager) zur Festlegung der weiteren Schritte
5. Interdisziplinäre stationäre Schmerzabklärung (Dauer: 3 bis 5 Tage)
durchgeführt von Schmerzmedizinerinnen/-medizinern, Schmerzpsychotherapeutinnen/Schmerzpsychotherapeuten, Physiotherapeutinnen/-therapeuten, Ergotherapeutinnen/-therapeuten, anderen Fachärztinnen/Fachärzten, apparative Untersuchungen
bei Notwendigkeit zusätzlicher schmerzbezogener Diagnostik wie bildgebende Verfahren, neurologische Diagnostik
zur erweiterten psychologischen Diagnostik
zur erweiterten physio- und ergotherapeutischen Diagnostik, zum Beispiel hinsichtlich schmerzbedingter Funktions- und Leistungseinschränkungen
interdisziplinäre Abschlussbesprechung mit Teilnahme einer DGUV-Reha-Managerin/eines DGUV-Reha-Managers
Opioidentzugstherapie oder Medikamentenentzug bei chronischen Kopfschmerzen
Behandlung mit Botulinumtoxin
Die ambulante und stationäre Therapie ist in der Schmerzmedizin des BG Klinikums Duisburg leider nur für gesetzlich unfallversicherte (BG) oder für privat versicherte Patientinnen/ Patienten oder Selbstzahlerinnen/Selbstzahler unmittelbar möglich.
Stationär ist die Behandlung gesetzlich Versicherter nach vorheriger Kostenzusage der Krankenkasse möglich. Eine ambulante Untersuchung ist hierzu in der Regel vorher notwendig.
Die gesetzliche Unfallversicherung schützt auch Betriebssportler
Ob Tennis, Fußball oder Pilates – in vielen Unternehmen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, Sport zu treiben. In der Regel sind sie dabei durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert.
Mit der Transplantation einer Zehe ermöglichte die Abteilung für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Mikrochirurgie der BG Unfallklinik Frankfurt einem jungen Patienten die Rückkehr in den Beruf.